Integraler Wissensaustausch hilft in allen Bereichen
Vor allem die Förderung der freiwilligen Schutzmassnahmen im Bereich der Elementarschadenprävention ist vielversprechend: «Die Kostenbeteiligung von unserer Seite bringt für die Umsetzung konkreter Präventionsmassnahmen auf jeden Fall etwas», erklärt László Koller. Früher musste die BGV Anfragen für eine Kostenbeteiligung aufgrund fehlender gesetzlicher Grundlagen ablehnen. Dies führte dazu, dass präventive Schutzmassnahmen teilweise gar nicht ausgeführt wurden. Dank des BNPG existiert eine gesetzliche Grundlage für eine Kostenbeteiligung. Ausserdem hat das BNPG bewirkt, dass die BGV im Kanton auch im Bereich der Naturgefahrenprävention als relevante Fachstelle anerkannt ist. Neben den anderen Fachstellen des Kantons, die sich ebenfalls um die Auswirkungen von Naturgefahrenprozessen kümmern, nimmt die BGV dabei einen integralen Blick ein. Dazu Koller: «Wir sind in verschiedenen Bereichen unterwegs und betroffen. Genau dieser Überblick hilft uns, im Sinne der Schutz-Trias ganzheitlich zu argumentieren und zu agieren.»
Auch innerhalb der BGV findet ein integraler Wissensaustausch statt. «In den letzten Jahren gehen wir vermehrt aufeinander zu», verrät László Koller. Denn die BGV ist weit mehr als nur eine Versicherung. Die Schutz-Trias, mit den Bereichen Prävention, Feuerwehr und Versicherung, bildet ein optimales, umfassendes Schutzsystem. Die Bereiche beeinflussen sich gegenseitig. Mit diesem Zusammenspiel innerhalb der BGV werden Schäden an Gebäuden bestmöglich verhütet, die Schadenkosten tief gehalten und die Menschen geschützt. Ziel der BGV ist es, die Versicherungsprämien konstant günstig zu halten, obwohl die Intensität und die Zahl der Elementarereignisse aufgrund des Klimawandels stetig zunehmen. Die nicht gewinnorientierte Unternehmensphilosophie sowie die tiefen Verwaltungs- und Vertriebskosten beeinflussen dies zusätzlich positiv.
Beispiele für gelebte Schutz-Trias
«Wir haben die Möglichkeit, Daten und Informationen auszutauschen, auszuwerten, zu analysieren und die Resultate gemeinsam zu besprechen», erklärt Silvan Koch, Leiter des Geschäftsbereichs Dienstleistungen. Die kurzen Wege sorgen dafür, dass der interne Wissenstransfer bestens funktioniere: «Man kennt sich und tauscht sich auch in den Pausen aus.» Die Schutz-Trias ist genau aus dieser Symbiose entstanden: «Es wird eine 360-Grad-Sicht auf ein Gebäude angestrebt, die uns alle in unseren unterschiedlichen Tätigkeiten besser unterstützt», erklärt Silvan Koch weiter.
Werner Stampfli, Leiter des Geschäftsbereichs Feuerwehr, ergänzt wie folgt: «Wir leben die Schutz-Trias und sorgen dafür, dass Schadenfälle, die der Versicherung gemeldet werden, im Nachgang analysiert werden, um für die Intervention Erkenntnisse mitzunehmen. Genau dieser Austausch ist so wertvoll an unserem Zusammenspiel.» Tritt ein Schadenfall ein, ist die Feuerwehr rasch vor Ort und sorgt dafür, dass Schäden minimiert werden. Die gut ausgebildeten Feuerwehrleute sind mitverantwortlich, dass die Schadensummen nicht noch höher ausfallen. Die ineinandergreifenden Prozesse gehören zum Erfolgsmodell der BGV. Die Versicherung übernimmt, vielfach direkt nach dem Feuerwehreinsatz, mit ihren Schätzerinnen und Schätzern die Beratung der Eigentümerschaft und erstellt mit der Schadenschätzung die Basis, damit die Schadenentschädigung von den Mitarbeitenden des Schadenmanagements erfolgen kann. Der Kreis schliesst sich.
Peter Bächtold, Leiter des Geschäftsbereichs Versicherung, ist überzeugt, dass all diese Faktoren dazu beitragen, dass die Kosten nicht steigen: «Wir gehen aktuell nicht davon aus, dass die Prämien aufgrund der Schadenzahlen erhöht werden müssen.» Eine gute Nachricht, denn im Verhältnis zum Wert des versicherten Objekts sind die Prämiensätze sehr tief. Nur dank dem Zusammenspiel von Prävention, Feuerwehr und Versicherung gelingt es, vorausschauend kostensenkend unterwegs zu bleiben. «Das verdichtete Bauen führt zu grösseren Werteballungen auf kleinerem Raum. Bei einem Schadenereignis in diesem Raum führt dies ohne Schutzmassnahmen zwangsweise zu höheren Schäden», erklärt Peter Bächtold. Umso wichtiger sei die Sensibilisierung für die langfristigen Einflussfaktoren der Elementarschadenprävention. Er ist überzeugt, dass diese nachhaltige Ausrichtung der Prävention sich positiv auf die Schadensummen auswirkt.